Sicherheit

Iran verstärkt Fake News und Cyber-Operationen, um sich in US-Wahl einzumischen, heißt es in einer Studie

Mit Näherrücken der US-Präsidentschaftswahlen intensiviert der Iran seine Bemühungen, die öffentliche Meinung in Amerika zu beeinflussen, und schließt sich damit den laufenden Einflusskampagnen Russlands und Chinas an.

Einem neuen Bericht des Threat Analysis Center von Microsoft zufolge nutzen iranische Agenten Fake-News-Websites und Cyberoperationen, um Wähler des gesamten politischen Spektrums ins Visier zu nehmen.

Dieser Schritt stellt eine erhebliche Eskalation der Versuche des Iran dar, die US-Wahl zu beeinflussen. Forscher warnen, dass diese Aktivitäten mit Näherrücken des Wahltags zunehmen könnten.

Fake-News-Sites zielen sowohl auf die politische Linke als auch die Rechte ab

Der Bericht von Microsoft hebt mehrere Fake-News-Sites hervor, die iranischen Machenschaften zugeschrieben werden und darauf ausgelegt sind, sowohl ein liberales als auch ein konservatives Publikum anzusprechen.

Eine dieser Websites, Nio Thinker, positioniert sich als progressives Nachrichtenportal, das Inhalte veröffentlicht, die den ehemaligen Präsidenten Donald Trump kritisieren und gleichzeitig Vizepräsidentin Kamala Harris loben.

Eine andere Website, Savannah Time, vertritt einen konservativen Ton und vermischt lokale Nachrichten mit pro-iranischer Propaganda, darunter auch Artikel, die die militärische Stärke des Iran feiern.

Diese Websites scheinen Tools künstlicher Intelligenz zu verwenden, um Inhalte legitimer US-Nachrichtenquellen zweckentfremdet zu verwenden und sie so zu verändern, dass die Quelle verschleiert wird.

Trotz des ausgeklügelten Ansatzes konnten die Websites bei den Lesern in den USA und in den sozialen Medien noch keine nennenswerte Resonanz finden.

Allerdings geben Experten zu bedenken, dass diese Bemühungen mit Näherrücken der Wahlen noch effektiver werden könnten, was ihre Wirkung möglicherweise noch verstärken könnte.

Cyber-Operationen zielen auf hochrangige Wahlkampfmitarbeiter

Der Bericht zeigt, dass mit dem Iran verbundene Gruppen nicht nur Fake-News-Websites erstellen, sondern auch Cyberangriffe auf hochrangige Persönlichkeiten im US-Wahlprozess durchführen.

Im Juni versuchte eine der iranischen Revolutionsgarde nahestehende Gruppe, einen hochrangigen Beamten im Rahmen eines Präsidentschaftswahlkampfes per Spear-Phishing anzugreifen.

Die Angreifer nutzten ein kompromittiertes E-Mail-Konto eines ehemaligen Beraters, um Zugriff auf vertrauliche Informationen zu erhalten.

Es ist nicht das erste Mal, dass dem Iran vorgeworfen wird, sich durch Cyberoperationen in die US-Wahlen einzumischen.

Während iranische Politiker diese Vorwürfe stets zurückgewiesen haben, deuten die neuen Erkenntnisse von Microsoft darauf hin, dass die Cyber-Aktivitäten des Iran immer gezielter und ausgefeilter werden und damit eine wachsende Bedrohung für die Integrität des Wahlprozesses darstellen.

Globale Einflussoperationen: Der Iran schließt sich Russland und China an

Die jüngsten Bemühungen des Iran sind Teil eines umfassenderen Musters ausländischer Einmischung in die US-Wahlen; auch Russland und China sind aktiv an ähnlichen Operationen beteiligt.

Der Microsoft-Bericht stellt fest, dass russische Akteure, darunter eine Gruppe mit dem Namen Storm-1516, Propagandavideos zur Unterstützung von Trump und russischen Interessen produzieren.

Diese Videos werden über ein Netzwerk von Fake-News-Sites verbreitet, die mit einem ehemaligen US-Polizisten in Verbindung stehen.

Auch China hat seine Einflusskampagne verstärkt, wobei es sich zunehmend auf Videoinhalte konzentriert und Online-Konten nutzt, um Empörung über pro-palästinensische Universitätsproteste zu schüren.

Das Zusammentreffen dieser Einflussoperationen mehrerer ausländischer Akteure unterstreicht die komplexe und vielschichtige Natur der Wahlbeeinflussung im digitalen Zeitalter.

Angesichts der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen gehen Experten davon aus, dass der Iran gemeinsam mit Russland und China seine Bemühungen verstärken wird, den Wahlprozess zu stören.

Dazu könnten aggressivere Cyberangriffe auf Kandidaten und Institutionen sowie eine verstärkte Verbreitung von Propaganda gehören, die darauf abzielt, die Spaltung der amerikanischen Wählerschaft zu vertiefen.

Die tatsächlichen Auswirkungen dieser Operationen sind noch ungewiss, doch die zunehmende Komplexität ausländischer Einflusskampagnen macht eine erhöhte Wachsamkeit erforderlich.

Mit Näherrücken des Wahltags stehen die USA vor einem schwierigen Umfeld, in dem Fehlinformationen und Cyberbedrohungen den Ausgang maßgeblich beeinflussen könnten.

Quelle

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